Aktuelle Situation in Durmersheim
Die Gemeindeverwaltung Durmersheim hat die Kommunale Aktionsgemeinschaft
zur Bekämpfung der Schnakenplage e. V. (KABS) e. V. damit beauftragt, die Anwohnerinnen und Anwohner
hinsichtlich einer eigenständigen Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke zu
beraten. Eine aktive Bekämpfung durch Mitarbeitende der KABS e. V. ist nicht
mehr vorgesehen. Daher ist es nun umso wichtiger, dass die Bevölkerung selbstständig
Maßnahmen ergreift, um eine Vermehrung der Asiatischen Tigermücke auf dem
eigenen Grundstück zu unterbinden und damit eine Plage zu verhindern.
Die KABS e. V.
bietet hierbei den Bürgerinnen und Bürger Unterstützung an, indem der Gemeindeverwaltung
umfangreiches Informationsmaterial zur Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke zur
Verfügung gestellt wird.
Es wird für die
Anwohnerinnen und Anwohner kostenfreie Vor-Ort-Beratungstermine geben, bei
denen möglichst mehrere Parteien aus der Nachbarschaft zusammenkommen und geschulte
Mitarbeitende der KABS e. V. beispielhaft auf einem Grundstück Maßnahmen zur
Vermeidung von Brutstätten erläutern. Wann und wo diese Beratungen stattfinden,
wird noch bekanntgegeben. Interessentinnen und Interessenten für die
Vor-Ort-Termine können sich gerne melden (gabi.stadler@kabs-gfs.de), bevorzugt
aus dem in den letzten Jahren von der KABS e. V. behandelten Gebiet.
Handlungsempfehlungen
für Bürgerinnen und Bürger
Die wirksamste
Maßnahme zur Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke besteht in der Vermeidung bzw.
Beseitigung von Brutmöglichkeiten. Tigermücken entwickeln sich innerhalb einer
Woche in wassergefüllten Behältnissen, die sich in Gärten oder auf Balkonen
befinden wie z. B. Regentonnen, Übertöpfe, Untersetzer, Gießkannen, Tiertränken,
aber auch Hofgullys, verstopften bzw. durchhängenden Dachrinnen, hohlen
Zaunpfählen etc. Da Tigermücken nur wenige hundert Meter weit fliegen, stammen
die attackierenden Exemplare entweder vom eigenen Grundstück oder aus der
Nachbarschaft.
Die nun
beschriebenen Maßnahmen sollten in der Zeit von Anfang April bis Anfang Oktober
konsequent umgesetzt werden. Außerhalb dieses Zeitraums findet keine Vermehrung
der Tigermücken statt. Ein Großteil der im Herbst
abgelegten Eier übersteht jedoch unbeschadet den Winter.
Anwohnerinnen und
Anwohner können sehr effektiv die Vermehrung von Tigermücken verhindern, indem Gefäße
entweder so gelagert werden, dass sich kein Wasser darin ansammeln kann oder
indem Behältnisse lückenlos abgedichtet werden (z. B. Regentonne mit einem engmaschigen
Moskitonetz mit Kordelzug). Auch das einmal wöchentliche und vollständige
Entleeren von wassergefüllten Behältnissen (z. B. Tiertränken) ist eine
sinnvolle Maßnahme, um einer Vermehrung vorzubeugen. Falls diese Maßnahmen
nicht für alle Brutstätten umsetzbar sind, können die verbliebenen
Brutmöglichkeiten 14-täglich mit Bti-Tabletten behandelt werden. Diese Tabletten
beinhalten einen Eiweißstoff, der nur für die Larven weniger Mückenarten tödlich
ist. Für andere Tiere, wie z. B. Bienen, Hunde, Katzen, Igel, Vögel, Reptilien,
Amphibien und natürlich auch für den Menschen ist der biologische Wirkstoff
völlig unbedenklich. Bti-Tabletten
können die Bürgerinnen und Bürger der KABS-Mitgliedsgemeinden kostenfrei über ihre
Gemeindeverwaltung erhalten. Die Abgabe ist pro Abholung auf eine Packung
beschränkt.
Zusätzliche Tipps
Tigermückeneier
können sicher beseitigt werden noch bevor die Larven schlüpfen! Die Weibchen
kleben ihre Eier sehr fest an die Innenwand von wassergefüllten Gefäßen. Mit
heißem Wasser (mindestens 60°C) können die Eier in den Behältnissen
(Blumentöpfe, Untersetzer, Gießkannen, Gullys, Regenrinne etc.) abgetötet
werden. Alternativ können die Eier mit einer Bürste aus den Gefäßen entfernt
werden. Den Innenrand kräftig abschrubben, Gefäß und Bürste anschließend mit
sauberem Wasser aus- bzw. abspülen und das Wasser samt Eiern auf die Erde gießen.
Wenn es
trotzdem sticht
Werden die empfohlenen Maßnahmen umgesetzt und kommt es trotzdem zu einer
erheblichen Stichbelästigung durch Tigermücken, können sich die betroffenen
Bürgerinnen und Bürger über die E-Mail-Adresse termine-tigermuecke@kabs-gfs.de (Betreff: Durmersheim) oder das Meldeformular www.kabsev.de/kontakt-tigermuecke direkt an die KABS e. V. wenden. Eine
geschulte Mitarbeiterin wird sich dann mit den Hilfesuchenden in Verbindung
setzen und einen Vor-Ort-Termin vereinbaren, bei dem nach bisher noch
unentdeckten Brutstätten gesucht wird. Bei diesem Termin sollten am besten auch
die Nachbarn anwesend sein, denn Tigermücken kennen keine Grundstücksgrenzen.
Warum die Asiatische Tigermücke
bekämpft werden sollte
Die ursprünglich aus Südostasien stammende Asiatische
Tigermücke wird durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit
Jahrzehnten weltweit verbreitet und trifft mittlerweile auch in Deutschland
durch mildere Temperaturen auf einen geeigneten Lebensraum.
Wird sie nicht bekämpft, kann sie sich in klimatisch
begünstigten Regionen, wie der Oberrheinebene, in den Sommermonaten stark
vermehren und zu einer regelrechten Plage
werden. Darüber hinaus stellt
sie ein Gesundheitsrisiko dar, denn sie ist in der Lage eine Vielzahl von
Krankheitserregern wie z. B. das Dengue-, Zika-, Chikungunya- und das
Westnil-Virus auf den Menschen zu übertragen. Dabei trägt die Tigermücke die
Krankheitserreger nicht von Natur aus in sich, sondern muss zunächst einen
infizierten Menschen stechen, bei dem die entsprechenden Viren im Blut
vorhanden sind. Diese Viren sind in Süddeutschland zwar aktuell nicht verbreitet,
werden aber regelmäßig durch Reiserückkehrende eingetragen. Dann besteht v. a.
bei längeren Wärmeperioden die Gefahr einer Übertragung von einer infizierten
Person über die Tigermücke auf eine weitere Person.
Aber nicht nur Menschen, sondern auch Hunde können in
Mitleidenschaft gezogen werden. So kann die Asiatische Tigermücke auch
Fadenwürmer übertragen, welche die Herzwurmerkrankung bei Hunden verursachen.
Umfangreiche
Informationen zur Asiatischen Tigermücke gibt es auf der Website www.kabsev.de.