Bürgerentscheid zu einer Verlängerung der Stadtbahnlinie S2: Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger stimmt dagegen, dass sich die Gemeinde dafür einsetzt
Die Bürgerinnen und Bürger von Durmersheim haben sich am heutigen Sonntag in einem Bürgerentscheid mit großer Mehrheit dagegen ausgesprochen, dass die Gemeinde Durmersheim das Ziel verfolgt, die Stadtbahnlinie S2 von Rheinstetten bis zum Bahnhof Durmersheim zu verlängern. Bei einer Wahlbeteiligung von 43,17 Prozent votierten 70,14 mit ‚Nein‘. Mit ‚Ja’ stimmten 29,86.
Bürgermeister Klaus Eckert, der sich wie 20 der 22 Mitglieder des Gemeinderats ebenfalls dagegen aussprach, begrüßt das heutige Votum: „Es freut mich, dass es zum einen ein klares Ergebnis für eine der beiden Optionen gab und zum anderen dieses Ergebnis mit einer für einen Bürgerentscheid hohen Wahlbeteiligung zustande kam. Trotz engagierten Werbens beider Seiten ist man als Dorfgemeinschaft zudem zusammengeblieben.
Das Ergebnis dürfe zudem nicht missverstanden werden, dass sich die Mehrheit nicht mehr ÖPNV oder einen Ausbau des Nahverkehrs und der nachhaltigen Mobilität wünschen, so Bürgermeister Klaus Eckert. Die Bevölkerung habe sich nur mit deutlicher Mehrheit gegen ein Eintreten der Gemeinde für eine Verlängerung der konkreten Stadtbahnlinie S2 von Rheinstetten zum Durmersheimer Bahnhof ausgesprochen.
Der Bürgerentscheid sei für die Gemeindeverwaltung vielmehr Ansporn und Handlungsauftrag für eine bessere Mobilität im Ort. Der Schwerpunkt meines Engagements als Bürgermeister liege dabei auf einem häufigeren, mindestens 20-minütigten S7-/S8-Takt an den Karlsruher Hauptbahnhof und nach Rastatt sowie einer häufigeren Fahrt der Buslinie 222 vor allem auch abends und am Wochenende mit einer Anbindung an die S-Bahn-Haltestelle (Rheinstetten-)Mörsch-Merkurstraße, so Klaus Eckert. Eine Verbesserung der Mobilität im Ort werde es allerdings nur mit Unterstützung des Landkreises als Aufgabenträger des ÖPNVs geben. Hoffnung gibt dem Bürgermeister dabei die Inbetriebnahme der Schnellbahnstrecke im Jahr 2026 sowie der Zukunftsfahrplan des Landesverkehrsministerium, der auf der Strecke Karlsruhe-Durmersheim-Rastatt einen mindestens 15-minütigten Takt vorsieht.
Mit dem in Erarbeitung befindlichen Aktionsplan für Mobilität, Lärm- und Klimaschutz will die Gemeinde zudem weitere Maßnahmen ergreifen, die die Mobilität in Durmersheim verbessern. Dazu zählt der Ausbau des Carsharings mit der diese Woche eingeweihten fünften Carsharing-Station sowie die bis Ende des Jahres geplante Inbetriebnahme einer Radservice-Station am Bickesheimer Platz. Als vom Land ausgewählte Fußverkehrscheck-Kommune 2024 werde sich die Gemeinde zudem ab Oktober 2024 mit dem Thema „sichere Schulwege“ beschäftigen.